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E-Bikes sind nicht nur ein Fortbewegungsmittel für faul gewordene Velofahrer. Eine Schweizer Ski-Legende nutzt(e) sie zum Training. Und eine Schweizerin ist gar E-Mountainbike-Weltmeisterin.

Bild: Adrian Bretscher Ski-Legende Beat Feuz nutzt das E-Moutainbike ­bereits seit Jahren für sein Grundlagentraining.

Studienleiter Arno Schmidt-Trucksäss, Professor für Sportmedizin. Die Studie wurde im Rahmen der Aktion «Bike to work» 2018 erstellt.Was sucht ein Abfahrer auf dem E-Bike? Beat Feuz (36) setzte im vergangenen Sommer auf dieses ungewöhnliche Trainingsmittel. Damals noch ohne zu wissen, dass er seine Karriere im Januar beenden würde. Feuz ist überzeugt vom Nutzen der E-Mountainbikes für das Grundlagentraining. Er setzt seit Jahren Bikes mit elektrischer Unterstützung dafür ein. «Sie geben mir die Möglichkeit, mit gleichmässiger Intensität zu fahren – auf einem konventionellen Mountainbike ist das nicht machbar», sagt der Weltmeister und Olympiasieger. Feuz ist als Unternehmer seit knapp einem Jahr am Erfolg des Thuner Herstellers e-FRAMER beteiligt.

Ähnlich wie Feuz sieht das die erfolgreichste E-Mountainbike-Sportlerin der Schweiz. Die 21-jährige Nicole Göldi hat in der jüngsten Radsportdisziplin, in der erst seit 2019 Weltmeisterschaften ausgerichtet werden, den Titel bereits zwei Mal gewonnen. Den ersten WM-Titel holte sie sich 2021 als 18-Jährige in ihrem allerersten Rennen auf dem E-Bike – zuvor war sie Cross-Country-Rennen auf konventionellen Mountainbikes gefahren. Im vergangenen Jahr konnte sie den Erfolg wiederholen.

ANSPRUCHSVOLLE ANSTIEGE

Die Anstiege bei E-Mountainbike-Rennen seien nicht einfach nur kräftezehrende Rampen, sondern sehr technische Trails mit Steingärten, engen Wurzelpassagen und sogar Sprüngen. «Das müssen wir ausgiebig trainieren, denn das ist sich vom Bike-Sport niemand gewohnt», sagt sie. «Oft nutzen wir zum Aufstieg Trails, die Mountainbiker in Cross-Country-Rennen hinunterfahren.» Die E-Mountainbikes seien rund 20 Kilogramm schwer, was höhere Anforderungen an den gesamten Körper stelle, vor allem an den Oberkörper. Heute habe sie in Rennen einen deutlich höheren Durchschnittspuls als zuvor in unmotorisierten Wettbewerben. Er liegt bei 185, der Maximalpuls gar bei 196. Zudem seien sie «für den Kopf anstrengender», weil alles viel schneller passiere und man sich mental nie ausruhen könne. Die Rennen dauerten im Schnitt eine Stunde, sie sind also vergleichsweise kürzer. «Danach sind wir aber voll ausgepumpt.»

FIT IM ALLTAG MIT E-BIKES

Im Spitzensport etabliert sich das E-Bike nun. Doch auch im Alltag bringen die Velos mit elektrischer Fahrunterstützung für Pendler viel für die Gesundheit und Fitness, wie eine Pilotstudie der Universität Basel aufzeigt. Vor allem übergewichtige und untrainierte Leute würden davon profitieren, schreiben die Verantwortlichen der Studie aus der Forschungsgruppe am Departement Sport, Bewegung und Gesundheit. Sie kommen zum Schluss, dass das Training mit dem E-Bike keineswegs weniger effektiv ist als das mit einem herkömmlichen Velo. Bereits im recht kurzen Zeitraum von nur vier Wochen hätten sie ihre Ausdauerleistungsfähigkeit verbessert.

«Wer regelmässig mit dem E-Bike trainiert, profitiert dauerhaft, und zwar nicht nur im Hinblick auf die Fitness, sondern auch auf andere Faktoren wie Blutdruck, Fettstoffwechsel und Psyche», sagte

Autor: Thomas Zemp, Ringier Brand Studio

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